SparkassenChessMeeting (SCM) 2019 (Open A und B)

13.07. bis 21.07.2019


v.l.n.r.: Peter Buchholz, Hans-Jörg Steinke, Jan-Philip Bialas, Christopher Heiduk

Das Interesse Dattelner Spieler, nicht nur an vereinsinternen Turnieren teilzunehmen, sondern sich auch auf externen Turnieren mit anderen Spielern zu messen, setzt sich erfreulicherweise fort.

Am diesjährigen SCM haben sich vier Spieler angemeldet, Peter Buchholz startet nach vielen Jahren der Turnierabwesenheit im A-Open (nur Startrang 93 von 93 Teilnehmern aufgrund einer nicht vorhandenen ELO-Zahl) und drei Spieler starten im B-Open, Hans-Jörg Steinke, Jan-Philip Bialas und Christopher Heiduk, der sein erstes großes Turnier spielen wird. (Namensreihenfolge nach DWZ mit den Starträngen 82, 96 und 120 bei 133 Teilnehmern, auf dem Foto v.l.n.r.).
Die Logistik wurde wieder von drei wechselnden Fahrgemeinschaften bewältigt.

Das Turnier begann am 13.07. und endet am 21.07.2019, neun Partien sind also zu spielen. Die schachlichen Vorgaben sind: 90 Minuten/40 Züge + 30 Minuten/Rest + 30 Sekunden/Zug.

Tag 1:
Mit einer aus organisatorischen Gründen (es gab einen neuen Teilnehmerrekord mit 271 Spielern) Verspätung von etwa einer Stunde begann dann das Turnier, es brachte durchwachsene Ergebnisse für uns (+0=2-2). Peter mußte feststellen, dass es für ihn ein schweres Turnier werden wird nach der Startniederlage.

Christoph mußte nach einem Figureneinsteller aufgeben, Jan-Philip konnte wegen einer Schiedsrichterprüfung nicht an der ersten Runde teilnehmen und bekam durch die "Bye"-Funktion einen halben Punkt gutgeschrieben. Mir gelang ein lockeres Remis nach zwei Stunden und 28 Zügen.

Tag 2:
... dauerte (mit Fahrtzeit) etwa sechseinhalb Stunden aufgrund einer Bandwurmpartie von Christopher, die erst nach fünf Stunden entschieden war. Bei nur noch zwei Minuten auf der Uhr nach 73 Zügen mußte Christopher seinem Gegner gratulieren (bei der rechnergestützten Analyse fand die Engine im 62. Zug einen langzügigen Gewinn für Christopher).

Der Schreiber dieser Zeilen hatte sich in eine schlechte Bauernstruktur gespielt und mit einem Frustzug stellte er sogar noch eine Figur ein. Jan-Philip (der heute erstmals im neuen (!) Vereins-T-shirt auflief, siehe Foto) verlor ebenfalls seine Partie. Peter war es dann vorbehalten, den einzigen vollen Punkt herauszuspielen.

Unser Gesamtscore sieht nun so aus: +1=2-5.

Fotos zur Runde zwei unter "Archiv/Foto-Galerie".

Tag 3:
Nach knapp drei Stunden war auch dieser "Arbeitstag" beendet und hatte unser Gesamtscore nicht wesentlich auf +2=2-8 verändert.

Peter, Jan-Philip und Christopher verloren jeweils nach individuellen Fehlern in ihren Eröffnungen, wobei Peter gegen einen fünfzehnjährigen Spieler mit ELO 2315 (Startrang 9/93) aus einem Bundesligaverein antreten mußte. Im 19. Zug gewann ich eine Figur, mußte aber noch 33 Züge "Überzeugungsarbeit" bis zur Aufgabe meines 14-jährigen Gegners leisten.

Bei der kurzen Analyse unserer Partien stellten wir einhellig fest, dass wir noch einiges an unseren Eröffnungen arbeiten müssen.

Und wenige Stunden nach der dritten Runde kam die Nachricht, dsss Jan-Philip die Schiedsrichterprüfung, die er zeitgleich zur ersten Runde des SCM abgelegt hat, erfolgreich bestanden hat.
Wir gratulieren recht herzlich und die Mitglieder des Schachvereins freuen sich über einen offiziellen Regelkundler.

Tag 4:
Sollte der Knoten heute endlich geplatzt sein? In den vergangenen Runden hatten wir jeweils nur einen Punkt aus vier Partien erzielt, so gelangen uns heute zweieinhalb Punkte und konnten damit unser Gesamtscore auf +3=5-8 etwas freundlicher gestalten.

Christopher und ich hatten unsere Remis nach etwa drei Stunden erreicht, Jan-Philip fuhr seinen vollen Punkt eine halbe Stunde später ein und Peters Remis war nach knapp vier Stunden unter Dach und Fach.

Anschließend gingen wir noch für eine halbe Stunde ins Orchesterzentrum, um den GMs bei der Arbeit zuzuschauen, siehe Fotos im nächsten Blog.

Tag 5:
Halbzeit und Bergfest, wie auch immer ...

Um mal Schiller zu verballhornen:

"Festgetackert auf dem Brette
steh'n Figur'n, aus Holz geschnitzt,
heute fallen Punkte, fette,
frisch, Ihr Spieler, seid gewitzt!"

Und so kam es auch: wir "Schillerschen Gesellen" erspielten heute wieder zweieinhalb Punkte durch Siege von Peter und Christopher und ein Remis von mir, einzig Jan-Philip beteiligte sich nicht am Punktesammeln und so sieht unser Gesamtscore nun aus: +5=6-9 (in Prozent: 40).

So leichte Ermüdungserscheinungen machen sich bei dem einen oder anderen von uns bemerkbar ...

Tag 6:
Schiller hätte sich zum Schachspiel wohl so geäußert:

"Was willst du mit der Dame? Sprich!
Dich mattsetzen, verstehst du mich?"


Und genau das gelang Christopher heute nach zweieinhalb Stunden: er sezte seinen Gegner mit der Dame matt. Zuvor hatte ich gegen ein fünfzehnjähriges Mädchen ein Remis erzielt. Das gleiche Ergebnis erzielte Jan-Philip etwa eine Stunde später. Nach mehr als viereinhalb Stunden gewann Peter den zweiten vollen Punkt heute und machte den höchsten Tagessieg perfekt. Und noch etwas Statistik: Peter und Christopher haben jeweils zwei Partien in Folge gewonnen.

Unser Gesamtscore sieht nun so aus: +7=8-9 (in Prozent: 45,83. Wir nähern uns der 50%-Marke).

Tag 7:
Es war auch der erste Tag des letzten Turnierdrittels und brachte uns zwei Punkte ein: Peter und Christopher erspielten ein Remis, Jan gewann seine Partie nach einem gegnerischen Fehler und ich schenkte meinem Gegner Material und verlor nach zähem Kampf, womit sich unser Gesamtmscore wieder leicht verbessert hat: +8=10-10 (in Prozent: 46,43. Ob wir die 50% noch schaffen?).

Tag 8:
. . . oder auch: Der "Tag der Freibauern". Denn diese wurden in allen drei Dattelner Partien der vorletzten Runde entscheidend (Hans-Jörg pausierte heute aus privaten Gründen).

Bei warmen und schwülen Raumtemperaturen setzte sich nach etwa zweieinhalb Stunden der erste Freibauer im Spiel von mir (Jan-Philip) durch. Eine kurze Abkühlung, als einem anderen Spieler hinter mir eine Wasserflasche explodierte, schien meinem Spiel durchaus gut zu tun. Etwas weniger Glück hatten hingegen Christopher und Peter, die beide den Vormarsch ihrer Gegner über die Damenflügel nicht mehr eindämmen konnten. Der Dattelner Score beträgt nun: +9=10-12 (in Prozent: 45,16).

Morgen geht es dann ein letztes Mal und frisch motiviert ins Finale!

Tag 9 (Schlußbericht):
Es wurde ein rabenschwarzer Tag für uns, konnten wir keinen Punkt erzielen, 0:4 lautete das Ergebnis aus vier Partien. Individuelle Fehler, mangelnde Theoriekenntnisse oder einfach nur bessere Gegner sorgten für diesen Schlußpunkt.

Die Einzelstatisik:
Peter holte aus neun Partien vier Punkte (+3=2-4), Jan-Philip gelangen dreieinhalb Punkte aus acht Partien (+3=1-4), Christopher, der sein erstes großes Open spielte, erzielte drei Punkte aus neun Partien (+2=2-5), ich wurde der "Remiskönig" mit drei Punkten aus acht Partien (+1=4-3).
Der Gesamtscore:
ergab nach neun Runden und 34 Partien (zwei nicht gespielte Partien waren jetzt herausgerechnet) folgendes Bild: +9=9-16 (in Prozent 39,71).

Fazit: es war ein sehr gut organisiertes Turnier, für die Schiedsrichter gab es nichts zu tun. Hervorzuheben ist, dass etwa zwei Stunden nach der letzten Partie Ergebnisse, Tabellen, Auslosungen und sogar die Partien im Netz standen. Einziger Minuspunkt war die Geräuschkulisse im Spielsaal des B-Open. Hut ab vor dem Orga-Team!


2019-07-18, Tag 1 bis Tag 7 und Tag 9 geschrieben von (hjs), Tag 8 geschrieben von (jpb)


SparkassenChessMeeting (SCM) 2019 (GM-Turnier)


Am Samstag um 15.30h wurde auch das diesjährige Chess Meeting eröffnet.

Das Foto, das freundlichwerweise von Christopher zur Verfügung gestellt wurde, zeigt die Vorstellung der acht Teilnehmer, die um den Turniersieg kämpfen werden. Wie im Fußball hat jeder der GM ein Kind aus einem der Dortmund Schachvereine bei sich, eine nette Geste ...

Info zum GM-Turnier auf der Turnierseite, die Partien können auch unter "weitere Links/TWIC" verfolgt werden.






Ein Zwischenstand: