Simultan: Elisabeth Pähtz - SV Datteln & Freunde: 29,5:1,5

Beeindruckende Leistung: Neben 28 Siegen ließ Deutschlands einzige Großmeisterin lediglich drei Remis zu

Event-Wochenende des SV Datteln: Nachdem einen Abend zuvor bereits die Weihnachtsfeier ausgetragen wurde, stellten sich am heutigen Samstag 25 Mitglieder des SV Datteln sowie sechs eingeladene Gäste der Großmeisterin Elisabeth Pähtz in einem Simultanturnier.

Trotz ihrer mehrstündigen Anreise aus Berlin lieferte Deutschlands beste Spielerin gegen ihre 31 Herausforderer eine beeindruckende Leistung ab. Dabei glänzte sie nicht bloß durch ihr strategisches Geschick auf dem Brett, sondern erwies sich auch als faire Sportlerin, als sie Gegnern nach Figureneinstellern anbot, ihren letzten Zug noch einmal zurückzunehmen. Trotzdem dauerte es gerade mal eineinhalb Stunden, bis der erste Spieler seine Partie mit einem "Aua!" kommentierte, und sich Elisabeths Punktekonto rasch füllte.

"Darf ich für dich schon mal e3 spielen?", rief sie Jan-Philip Bialas nach dem dritten Zug zu, als dieser noch aus organisatorischen Gründen durch den Saal irrte. Die Lacher hatte sie damit auf ihrer Seite. Sowohl Jan als auch allen Jugend- und Ü60-Spielern bot sie an, mit den weißen Figuren zu spielen. Üblich ist es, dass die Herausforderer allesamt mit Schwarz beginnen.

Was vor allem die beiden Jugendtrainer Dirk Dechering und Olaf Boxberg erfreute: Auch sechs ihrer Nachwuchsspieler aus dem Freitagstraining hatten sich zu dem Turnier angemeldet, darunter vier Mädchen. Und teilweise hielten diese sogar länger durch als ein paar ihrer älteren Vereinskollegen.

Rund zwei Monate ist es her, seit Elisabeths Buch "Wer den vorletzten Fehler macht, gewinnt" auf dem Markt erschienen ist, und über ein signiertes Exemplar durfte sich am Ende des Turniers Jaroslaw Madalinski freuen. Ihm gelang es als einzigem Spieler, der Großmeisterin ein Remisangebot zu entlocken. Zwei weitere Remis konnten sich Jan-Philip Bialas und kurz vor Ende der Veranstaltung Dirk Dechering erspielen. Ein Raunen erfüllte den Saal außerdem, als Elisabeth die wohl besten Siegeschancen von Peter Buchholz durch ein wunderschönes Turmopfer Td7-d6+ zunichte machte (Foto).

29,5 zu 1,5 lautete das deutliche Endergebnis, als der letzte verbliebene Spieler Florian Schicktanz zur Aufgabe seine Hand reichte. Doch trotz der zahlreichen Niederlagen sprachen die Teilnehmer am Ende von einem gelungenen Event, welches in zwei Jahren zum 100jährigen Jubiläum möglicherweise noch einmal wiederholt werden kann.
















03.12.2022, geschrieben von (jpb)